Digital Movie - DVD-Review von Christian Bartsch - 25. Mai 2004

 

Besonderheiten: 4 von 6 Punkten (befriedigend)

Wer bei den Extras erwartet, dass es wenig oder gar nichts gibt, der hat sich geirrt. Wie bei richtig amtlichen Produktionen findet man hier eine rundum schicke Bonusausstattung, die sich vor "richtigen" DVDs nicht verstecken muss. Recht spaßig, wenngleich am Anfang noch etwas holprig und hölzern, ist der Audiokommentar von Regisseur Oliver Hummell und Drehbuchautor Stefan Lammert ausgefallen. Die beiden Jungfilmer kommen allerdings recht schnell in Fahrt und plaudern dann offen und informativ über ihren Film. Wer sich weiter für den Film und den Bunker interessiert, der wird bei drei Dokumentationen fündig: "Making Of State Of Emergency", "Marienthal: First Impressions" und "Das Ende von Marienthal". Die letzten beiden genannten Dokumentationen sind dabei allerdings eher reine Impressionen ohne größeren inhaltlichen Wert. Zu den weiteren Extras zählen erweiterte und alternative Szenen, Outtakes, der Screentest mit Klaus Josten sowie Trailer und eine Fotogalerie. Die Bildqualität ist angesichts der Verwendung einer DVD5 recht spärlich ausgefallen und steht schlecht codierten Video-CDs in nichts nach.

 

Menügestaltung: 4 von 6 Punkten (befriedigend)

Das Menü ist für eine kleine Independent-Produktion recht ansehnlich ausgefallen. Man hat sich nicht nur Mühe gegeben und die Kapitelauswahl durchgängig animiert, sondern auch gleich alle Menüs mit Musik in 5.1 unterlegt. Auch wenn das Menü nicht ganz mit den großen Produktionen mithalten kann, so merkt man doch den Elan, mit dem die Macher an ihre Produktion herangegangen sind.

 

Bildtest: 3,5 von 6 Punkten (ausreichend-befriedigend)

"State Of Emergency" wurde komplett auf DV Kameras gedreht. Dementsprechend muss man bei der Bildqualität systembedingte Abstriche machen. Besonders die Detailauflösung ist nur ausreichend, was in der Natur der ohnehin schon recht hohen DV-Kompression liegt. Etwas merkwürdig wirkt das Bild bei den farbkorrigierten Außenaufnahmen, bei denen manchmal auch die hervorlugende Sonne für stärkeres Überstrahlen sorgt. In den vielen dunklen Szenen im Bunker hingegen wirkt das Bild allerdings recht annehmbar, wenngleich auch hier die Produktion sich deutlich von höher aufgelöstem Material unterscheidet. Die Kompression wirkt manchmal etwas unruhig, was an der niedrigen Datenrate auf dieser DVD liegen dürfte.

 

Tontest: 4 von 6 Punkten (befriedigend)

Da bei "State Of Emergency" offenbar nur mit einem Mikrofon in mono aufgezeichnet wurde, liegen sämtliche Stimmen im 5.1 Mix vorne. Auch der Hall ist mit auf dem Center zu hören, was etwas merkwürdig klingt. Die restlichen Lautsprecher bleiben von den Stimmen so gut wie unberührt, was manchmal zu einer schlechteren Sprachverständlichkeit führt. Recht interessant ist die Abmischung der Musik, die besonders starken Gebrauch von den hinteren Kanälen macht. Allerdings wirkt die Nutzung bisweilen auch ein wenig übertrieben.

 

Gesamtwertung: 4 von 6 Punkten (befriedigend)

Oliver Hummell und sein Team haben es geschafft, aus einer kleinen Produktion eine recht gelungene DVD zu machen. Dabei muss man sich allerdings immer wieder vor Augen halten, dass es sich auch bei den Darstellern eher um Laien als um Experten gehandelt hat. Aber wie sagt man so schön: was nicht ist, kann ja noch werden. Inhaltlich bietet die DVD einen recht gelungenen, unabhängigen Film, der zwar ein paar gröbere Plotholes aufweist, dafür aber mit doch recht wirkungsvollen Schockelementen ausgestattet ist. Wir sind sehr gespannt, wie wohl die nächste Produktion von Hill House Pictures ausfallen wird...

 

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